Am Wochenende 1. und 2.10.2022 hatten einige Schüler*innen zwei großartige Chancen auf exzellente Kulturerlebnisse: Am Samstag das Theaterstück „Srebrenica – I counted my remaining life in seconds…“ im Thalia-Theater und am Sonntag die Oper „Carmen“ in der Hamburger Staatsoper. Dabei zu sein kostete jeweils nur 10 Euro, ein Angebot für schulisch organisierte Besuche (Danke Frau Bronst und Frau Borchardt!).
Srebrenica ist der Name eines Dorfes in Bosnien und Herzegowina an der Grenze zu Serbien. Im bosnisch-serbischen Krieg zwischen 1992 und 1995 geschah dort ein Massenmord von serbischen Soldaten an 8000 Bosniaken, obwohl die Region zu der Zeit eine UN-Schutzzone war. Im Theaterstück werden die grausamen Geschehnisse durch die Aussagen dreier Zeitzeugen erzählt: Ein Überlebender des Massakers, ein holländischer UN-Soldat und ein serbischer Soldat, der an dem Massaker beteiligt war. Die detaillierten Schilderungen und die ungewöhnliche Inszenierung in der Garage des Thalia-Theaters gehen dem Zuschauer sehr nahe und ließen mich danach für eine Weile stumm.
Staatsoper Hamburg/CARMEN/02.10.22/Foto
Ganz anders hingegen die berühmte Oper „Carmen“ von Georges Bizet nur 24 Stunden später. Bunt und glitzernd, fast schrill waren hier die Kostüme der verschiedenen Charaktere. „Carmen“ handelt von der gleichnamigen Fabrikarbeiterin, die im Spanien des 19. Jahrhunderts auf den Wachsoldaten Don José trifft. Hals über Kopf verlieben sich die beiden, doch nur wenig später verlässt Carmen ihren Liebhaber zu Gunsten des Toreros Escamillo. Don José kann dies nicht akzeptieren und droht ihr, sie zu erstechen. Hat sich die vorgewarnte Carmen im letzten Moment selbst ins Messer geworfen oder hat ihr einstiger Liebhaber sie tatsächlich umgebracht? Tötete Don José aus Eifersucht, weil er sein vermeintliches Recht auf Carmen nicht erfüllt bekam? Oder provozierte Carmen Don José und suchte eigentlich ihren Tod?
Für nur 10 Euro den besonderen Reiz von Oper und Theater zu erfahren, ist einem nur als Schüler*in möglich. Also: Nutzt die Möglichkeiten an der JBS! Wer Interesse an kulturellen Veranstaltungen hat, der kann Frau Borchardt eine E-Mail schreiben und wird dann in den „Kulturnewsletter“ aufgenommen und über kulturelle Kulturangebote informiert.
Casper Espelage