Gruppenfoto

Vom 9. März bis zum 3. April 2025 nahmen Izzy, Leni, Lina und Sara aus dem 9. Jahrgang im Zuge des WPUs Europa an einer Erasmus+-Kurzzeitmobilität nach Brescia (Italien) teil. Während dieser Zeit lebten sie in Gastfamilien, teilten deren Alltag und besuchten sowohl das Liceo Veronica Gambara als auch das ICTS Abba-Ballini.

Im Folgenden teilt Lina aus der 9b ihre Erfahrungen:
Vorbereitung und Bewerbung
Ich bin in der Europa-Klasse im neunten Jahrgang, wo ich mich regelmäßig mit anderen Erasmus-Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Ländern austausche. Unsere Lehrerin, Frau Karstens, hatte uns schon mehrmals von einem möglichen Austausch in ein anderes Land berichtet. Als sie im Januar dann von der Möglichkeit erzählte, nach Brescia zu reisen, war mir sofort klar, dass ich unbedingt dabei sein wollte. Nach dem Bewerbungsverfahren wurde ich gemeinsam mit drei Freundinnen für den einmonatigen Austausch ausgewählt. Als es dann endlich so weit war, siegte die Vorfreude und die Aufregung über die Angst und schließlich hatte ich überhaupt keine Zweifel mehr, ob dies die richtige Entscheidung gewesen war.

Ankunft und erste Eindrücke
Gemeinsam mit meinen Freundinnen und weiteren acht Klassenkameraden, die im Zuge einer Gruppenmobilität nur eine Woche blieben, fuhr ich von Hamburg nach Brescia. Die äußerst lange Anreise war aufregend: Wir unterhielten uns die ganze Zeit und rückblickend habe ich viele schöne Erinnerungen an die Zugfahrt behalten. Als wir dann endlich in Brescia ankamen, wurde ich herzlich von meiner Gastschülerin und ihrer Familie empfangen. Es war ein schöner erster Abend, jedoch bemerkte ich schon, wie ich Heimweh nach meinen Eltern bekam.
Alltag, Sprache und Kultur
In der ersten Woche gingen wir auf verschiedene Ausflüge, wie nach Verona und Mailand. Die restlichen Vormittage des Monats verbrachte ich vor allem in der Schule, wo ich unter anderem meine Aufgaben für meine deutsche Schule erledigte. Da Leni, Sara, Izzy (die Personen, die auch ein Monat blieben) und ich kaum Italienisch sprachen, wurde uns ein besonderer Stundenplan erstellt, der unter anderem Italienisch für Anfänger und viel Englischunterricht enthielt. Dennoch tauschten wir uns mit den Italienerinnen und Italienern viel über kulturelle Unterschiede, etwa im Schulsystem oder in Bezug auf die Alltagsgewohnheiten aus. Nachmittags aßen meine Austauschschülerin und ich bei ihren Großeltern zu Mittag (ich liebe und vermisse die italienische Küche schon) und trafen uns anschließend mit ihren Freund*innen oder wir gingen in die Stadt, wo sie mir etwas über die Geschichte ihrer Stadt erklärte. Ich besuchte mit ihrer Familie auch einmal ein Schloss in Rovato, wo ich viel Interessantes lernte. Trotz anfänglicher Sprachbarrieren gewöhnte ich mich schnell an die neue Umgebung und konnte am Ende meines Aufenthalts sogar einfache italienische Gespräche verstehen.
Die Unterschiede zwischen dem deutschen und italienischen Alltag waren spannend: In Italien wird beispielsweise oft mit der gesamten Familie, also auch mit den Großeltern und ferneren Verwandten, gegessen und die Familie hat ein freundschaftlicheres Verhältnis als ein "deutsches" familiäres Verhältnis.

Persönliche Entwicklung
Bezüglich meiner Austauschschülerin gab es anfangs einige Schwierigkeiten, da wir sehr unterschiedlich waren. Manchmal fühlte ich mich fehl am Platz, da ich so weit von zu Hause entfernt war und in meiner Nähe niemanden hatte. Doch nach einigen Tagen legte sich dieses Gefühl und wir konnten uns offen unterhalten. Die Gastfamilie war sehr freundlich und hilfsbereit und gemeinsam machten wir einige Ausflüge, wie zum Beispiel nach Venedig und zum See Iseo.


"Während meines Aufenthalts bin ich deutlich selbstbewusster geworden. Das eigenständige Leben in einer fremden Umgebung hat mir geholfen, meine Komfortzone zu verlassen und neue Perspektiven zu gewinnen. Ich habe gelernt, dankbarer zu sein, und bin nun offener für neue Menschen, da ich viele neue Personen kennengelernt habe.
Der Austausch hat außerdem meinen Wunsch verstärkt, noch mehr von der Welt zu entdecken, und hat mir einen neuen Blickwinkel auf mein Leben in Deutschland gegeben, da Distanz manchmal gut ist, um zu sehen, was man wirklich alles hat. Ich würde immer wieder auf einen Austausch gehen und kann es jeder Person, die unvergessliche Erlebnisse erleben will, empfehlen".

Erfahrungsbericht von Lina (9b)