Ukrainische Schülerin und Schüler tanzen vor 300 Jugendlichen in der Landesvertretung in Schleswig-Holstein in Berlin

Wir, Angelina und Konstia aus der 8b, erhielten über Herrn Koch eine Einladung vom Ministerium für Sport in S-H auf der Veranstaltung „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin vor ca 300 Jugendlichen das Rahmenprogramm mit zwei Tänzen, Cha, Cha, Cha und Rumba, zu gestalten.
Sollten wir die Einladung annehmen, obwohl wir seit drei Jahren keine Tanzpräsentation in Deutschland gemacht haben?


Seit der Flucht aus Kiew vor dem Krieg in der Ukraine, der auch unsere Schule und unseren Klassenraum zerstört hat, mussten wir erst unser neues Leben in Deutschland einrichten und haben nur selten trainieren können.
Dennoch sagten wir zu, was aber bedeutete, dass ein strenger Ablaufplan eingehalten werden musste: Fahrt nach Berlin, in Berlin Anmeldung im Hotel, kurzes Mittagessen, drei Stunden Vorbereitung im Hotelzimmer (immer wieder gemeinsam tanzen und in die Maske). Eineinhalb Stunden vor unserem Auftritt sollten wir in der Landesvertretung sein. Pünktlichkeit ist erstes Gebot. Hier mussten wir checken, ob die Musik und unser Platz zum Tanzen passte, noch einmal vor den Organisatorinnen vortanzen, Tanzsportkleidung anziehen. Noch war die Halle leer, aber schnell füllte sie sich mit 300 Schülerinnen und Schüler. Ich war sehr aufgeregt, aber während unseres Tanzes gaben wir uns gegenseitig die richtigen Signale, d.h. Körperspannung und Entspannung, Augenkontakt, Hände drücken. Nach vier Minuten hatten wir es geschafft.


Die jugendlichen Zuschauer waren sehr konzentriert, es war vollkommen still, niemand hat gestört. Als wir fertig waren brandete der Applaus richtig auf.
Wir waren froh und erleichtert, dass wir es geschafft hatten und stolz auf den Applaus. Es war unser erster Besuch in Berlin.

Am nächsten Tag gingen wir die Berliner Mauer entlang. Sie brachte unsere Sorgen über die Ukraine ünd das Leben unserer Verwandten zurück. Wird die Ukraine genauso durch eine Mauer geteilt werden?
Wir sind sehr froh in Pinneberg und in Deutschland zu sein und danken dem Ministerium und der Johannes-Brahms-Schule für diese Gelegenheit.

Angelina und Kostia