Publikum Am Int

Am 14. Januar fand an der Johannes-Brahms-Schule eine besondere Veranstaltung zum Thema Menschenrechte statt. Durchgeführt wurde diese von der regionalen Amnesty International-Gruppe Hamburg/Schleswig-Holstein und moderiert von Herrn Metzdorf, einem engagierten Mitarbeiter der Organisation, der sich bereits seit 1984 für die Menschenrechte einsetzt.

Die Veranstaltung ist Teil des Erasmus+-Projekts Youth for Human Rights: Exploring and Protecting Human Rights across Borders, das im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts "Europe II" mit weiteren fünf Schulen aus Europa (Kroatien, Portugal, Griechenland, Slowakei, Türkei) ins Leben gerufen wurde. Das Projekt zielt darauf ab, junge Menschen für Menschenrechtsfragen zu sensibilisieren, sie zu befähigen, Verantwortung zu übernehmen und einen grenzüberschreitenden Dialog zu führen.

Eingeladen waren der gesamte 10. Jahrgang sowie die 9. Klasse aus dem WPU-Europa I, die im Rahmen des Englischunterrichts ebenfalls das Projekt "Menschenrechte" behandeln. Ziel der Veranstaltung war es, den Schülerinnen und Schülern grundlegende Werte und Problematiken im Bereich der Menschenrechte näherzubringen und Raum für Reflexion zu schaffen.

Die Veranstaltung begann mit der Rezitation eines Gedichts von Erich Fried, das die Aufmerksamkeit der Zuhörenden unmittelbar auf die Bedeutung von Freiheit und Gerechtigkeit lenkte. Anschließend eröffnete der Fall von Yasaman Aryani – einer iranischen Aktivistin, die für ihren Einsatz gegen die Verschleierungspflicht inhaftiert wurde – die Runde. Dieser reale Fall veranschaulichte eindringlich die Folgen der Missachtung grundlegender Menschenrechte und zeigte den Schülerinnen und Schülern, wie mutig Menschen weltweit für ihre Rechte kämpfen.

Ein Highlight der Veranstaltung war eine szenische Darstellung in Form eines Sketches, der eine tatsächliche Gerichtsverhandlung aus dem Jahr 2018 im Irak zu einem Menschenrechtsfall nachstellte. Hintergrundinformation: Im Irak verhängt die Justiz nach dem Sieg über den IS Todesurteile im Akkord. Geständnisse Unschuldiger werden durch Folter erpresst, während sich Schuldige freikaufen. Auch Deutsche stehen vor Gericht. ZEIT-Reporter Wolfgang Bauer hat die Prozesse am Strafgerichtshof in Bagdad zwei Wochen lang beobachtet.

Die Schülerinnen und Schüler konnten dadurch anschaulich nachvollziehen, wie komplex Entscheidungen in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen sein können.

Die Schülerinnen und Schüler wurden aktiv in das Geschehen einbezogen. Sie beantworteten Quizfragen und reflektierten verschiedene Szenarien anhand gezielter Fragen. Dabei nutzten sie ein Farbsystem mit roten, grünen und gelben Karten, um ihre Positionen zu verdeutlichen. Dieses interaktive Element sorgte immer wieder für lebendige Diskussionen und verdeutlichte, wie unterschiedlich Perspektiven auf Menschenrechtsthemen sein können.

Die Resonanz war insgesamt positiv. „Die Veranstaltung hat mir die Augen geöffnet“, so eine Schülerin aus der 10. Klasse. Zwei Schülerinnen hinterließen ihre Kontaktdaten bei Herrn Metzdorf, nachdem sie aktiv nach Möglichkeiten gefragt hatten, wie sie sich bei Amnesty International engagieren können. Für viele war es ein beeindruckender Einblick in die Arbeit von Amnesty International und ein Denkanstoß, sich selbst stärker mit diesem Thema auseinanderzusetzen.

Durch Veranstaltungen wie diese wird deutlich, wie wertvoll der schulische Beitrag zur politischen Bildung ist – besonders, wenn durch internationale Kooperationen wie Erasmus+ der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus ermöglicht wird.

Ein herzlicher Dank gilt Herrn Metzdorf für sein langjähriges Engagement und die Inspiration, die er den Schülerinnen und Schülern vermittelte.

Das WPU-Europe-Team

 

 Gruppenfoto Amn In